Bodenschatz Naturmoor

Das Bad Saarower Naturmoor ist ein ortsgebundenes Heilmittel und reich an Huminsäuren, Mineralstoffen und östrogenhaltigen Substanzen.

Die Nachhaltige Ressourcennutzung des Naturmoores

Nördlich des Scharmützelsees liegen die "Bad Saarower Wierichwiesen". Hier baut die SaarowTherme in einer Tiefe von etwa 1,60 m und auf einem großen Areal von ca. 2 ha ihren Naturschatz ab – das Niedertorfmoor. Im Jahr werden im Durchschnitt ca. 372 m³ Torf gewonnen und durch die Zugabe von Trinkwasser erfolgt im Durchschnitt eine ca. 578 m³ Abmoorverbringung.

Nach dem Abbau wird das Moor zur SaarowTherme mit einem Spezialfahrzeug gefahren. Dort wird es direkt über den Abwurfschacht im Torfbunker zwischengelagert. Wird Moor gebraucht, kommt es über den Platten-Kettenförderer aus dem Torfbunker auf ein Förderband und anschließend wird es von nicht vertorften Ästen und Wurzeln gereinigt. Um Nachhaltigkeit zu gewährleisten, werden diese der Wiese wieder zugeführt.

Das Moor wird über den Häcksler zerkleinert und dem Kaltmoorrührwerk zugeführt. Zur Bereitung der Moor-Anwendungen, durchläuft das Moor das Warmmoorrührwerk, wo es mit heißem Wasser zur richtigen Konsistenz vermischt und erwärmt wird. Nach der Anwendung gelangt das Abmoor zurück in einen Behälter im Keller. Unter strenger Kontrolle wird das Moor so aufbereitet, das ein schadfreies Einbringen in leere Abstichgruben möglich ist.

Durch die nachhaltige, schonende Nutzung und die Rückführung an den Gewinnungsort können sich die Moorwiesen regenerieren. Den Richtlinien zufolge sind 5 Jahre Erholung am Gewinnungsort vorgeschrieben. Die SaarowTherme hat beschlossen, erst nach ca. 12 Jahren Verweildauer das abgebadete Moor wieder zu verwenden. So ist ein umweltbewusster und ressourcenschonender Umgang mit dem Bad Saarower Bodenschatz gesichert.

Hauptbestandteile des Naturmoors

Das Bad Saarower Naturmoor ist ein ortsgebundenes Heilmittel und reich an Huminsäuren, Mineralstoffen und östrogenhaltigen Substanzen.

  • Mineralstoffgehalt  27,8 %
  • Huminsäuren gesamt  23,3 %
  • davon Huminsäuren rein  18,00 %
  • Fulvosäuren  5,3 %

Weitere Bestandteile:

  • Lignin, Humine  35,70 %
  • Hemi-/ Cellulose  26,88 %
  • Fette, Wachse, Harze  3,68 %
  • lösliche Kohlenhydrate  2,09 %
  • Huminsäuren  24,49 %

Heilmittel Moor

Die regelmäßige Peloid-Analyse sowie das balneologische Gutachten werden von dem staatlich anerkannten Institut Laborunion durchgeführt. Die Untersuchungen beziehen sich auf den physikalischen, physikalisch-chemischen und chemischen Aufbau des Moores, sowie auf den Geruch, die Färbung und die zersetzten pflanzlichen Überreste. Mit diesem Gutachten wurde bestätigt, dass das Naturmoor besonders bei der Linderung von zahlreicher Beschwerden, Gelenkschmerzen, Rheuma, Wirbelsäulenerkrankungen, Erkrankungen der Gelenke, der Atemwege und des Nervensystems gut anzuwenden ist. Das Moor gibt die gespeicherte Wärme gleichmäßig ab und erreicht somit die tiefer liegenden Organe und Muskeln. Zusätzlich wirkt eine Moorbehandlung reinigend, pflegend und entschlackend.

Wirkungsspektrum

Das biochemische Wirkungsspektrum des Moores ist vielfältig:

  • glättende und straffende Wirkung auf die Haut
  • entzündungshemmend, antibakteriell und antiviral
  • Beeinflussung der spontanen Kontraktilität der glatten Muskulatur
  • Anregung der Östrogenproduktion
  • Immunmodulatorische Wirkung
  • Entgiftung im Magen-Darmtrakt

Mooranwendungen in der SaarowTherme

Baden in Naturmoor
Bei einem Moorbad wird der Körper vom wohlig warmen, dickflüssigem Moor umhüllt. Die Temperatur des Moorbades beträgt bis zu 43°C, was nicht wärmer empfunden wird als ein 38°C Wasserbad.
Aufgrund der hohen Wärmebindung des Moores und der nur zögerlichen Abgabe an den Körper wirkt es langanhaltend bis in die Tiefe. Die Muskulatur entspannt sich und die Gelenke werden entlastet. Im Anschluss an das Moorbad erfolgen eine erfrischende Körperreinigung und Nachruhe.

Moorpackungen
Bei einer Moorpackung wird das Moor direkt auf die betroffene Körperpartie aufgetragen. Das Moor kann dabei sowohl der Wärme- als auch der Kälthetherapie dienen.

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Über 100 Jahre Kurtradition

Bad Saarow kann auf eine lange Tradition im Kur- und Bäderbetrieb zurückblicken.
1912 wurde die Moorbad Saarow GmbH nach dem Fund von Heilmoor auf den Wierichwiesen gegründet. 1914 erfolgte der Bau und Inbetriebnahme des Moorbades. Im 1. Weltkrieg wurde das historische Gebäude vom Militär zur Behandlung kranker Offiziere benutzt. 1923 wurde es von der Gemeinde Bad Saarow zu 75% übernommen unter der Leitung von Bäderarzt Dr. Grabley geführt. 1927 erschloss man einer Solequelle (Chlor-Kalzium) in 175m Tiefe. Es begann der Bau einer Trink- und Kuranlage. Nach dem Umbau des Moorbades konnten erstmals auch weitere Anwendungen durchgeführt werden: Elektro- und Hydrotherapie Kohlensäure und Schwefelbäder, Röntgenbehandlungen, Massagen und Schwedische Gymnastik. Das herrschaftliche Gebäude wurde in den 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts rundum saniert. Heute werden Moorbäder und Mooranwendungen, sowie weitere Behandlungen ausschließlich in der SaarowTherme angeboten.

Die Moorhexe aus Bad Saarow

Die Malerin Catharine Ida Luise Friederike Kohlhoff (geborene Fischeder), wurde am 12. Januar 1894 in Prenzlauer Berg-Berlin geboren.
Sie machte das Abitur und war 1915 – 1917 Schülerin der Doeplerklasse im Berliner Kunstgewerbemuseum. Ihre künstlerischen Fähigkeiten vervollkommnete sie unter anderem an der Charlottenburger Kunstgewerbeschule, wo sie Aktmalerei und Flächendekoration studierte. Auch in Heidelberg hat Catharine studiert - Staatsphilosophie, Alt-Englisch, Französisch und Italienisch.
1918 heiratete sie den Maler Wilhelm Kohlhoff. Zwei Söhnen hat Catharine das Leben geschenkt. Beide Kinder starben sehr früh.

Gegen Ende des zweiten Weltkrieges zog sie mit ihrer Familie Fischeder von Berlin nach Bad Saarow in der Moorstraße 6.
Die Moorhexe - Catharine Kohlhoff, war bei den Einwohnern und Urlaubern in Bad Saarow durch ihre „Kunst“ des Wahrsagens bekannt.
Mit Ihrer offenen und faszinierenden Art hat sie sich für neugierige und problembelastete Menschen durch ihre magische und hellseherischen Kräfte auf natürliche Weise heilend eingesetzt.
Sie starb am 16. Juni 1982 und wurde auf dem Saarower Waldfriedhof beigesetzt.

1996 wurde Catharine Kohlhoff zur Namenspatriotin der Saarower Solequelle gekürt - die Catharinenquelle.

Die Broschüre "Moorhexe" - Erinnerungen an Catharine Kohlhoff erhalten Sie im ThermeShop der SaarowTherme oder im OnlineShop des Förderverein "Kurort Bad Saarow" e.V.