früher – vor 1900

als Saarow seinen Namen bekam

Zeugen der Vergangenheit

1893 – 1899 fand man bei Ausgrabungen östlich vom Theresienhof schätzungsweise 400 Gräber und 2.000 Gefäße mit einem erstaunlichen Formenreichtum. An vielen Stellen um den See wurden Zeugen der Vergangenheit gefunden. So im Ortskern von Pieskow, im Dorf Saarow, Wendisch Rietz, Dahmsdorf und selbst im Scharmützelsee. Tierhaltung und Ackerbau mit landwirtschaftlicher Produktion kann bis 4.600 v. Chr. nachgewiesen werden.

Etwa 375 n. Chr. gab es verstärkt Völkerwanderungen in Europa mit neuen Kulturen und Ansiedlungen. Ab 500 n. Chr. siedelten Slawen auf diesem Gebiet, nachdem die germanischen Stämme nach Westen abgewandert waren. Slawen vom Stamm der Lusitzer rücken aus dem Osten nach und siedeln sich an.

Auf der Halbinsel Saarow-Dorf wohnten nachweislich Slawen, hier konnte man den Zugang schnell durch einen Erdwall abriegeln. Sie gaben der Siedlung den Namen "Saarow" = Trauerstätte. Der Bezug ist bis heute nicht erklärbar, da es zu dieser Zeit in dem Ort nicht einmal einen größeren Friedhof gab.

vor 1900

  • 25. – 15. Jt. v. Chr. letzte Weichseleiszeit hinterlässt eine Schmelzwasserrinne & Hügel
  • 6. – 1. Jt. v. Chr. Bodenfunde weisen auf Ansiedlungen um den Scharmützelsee hin
  • bis 600 n. Chr. Sueben wandern nach Westen ab und Slawen siedeln sich an
  • 1463 Saarow im Besitz der Löschebrands
  • 1661 handgeschnitzter Altar der Pieskower Kirche wird eingeweiht
  • 1662 Joachim von Löschebrand in der Gruft der Pieskower Kirche beigesetzt
  • 1721 Löschebrand pachtet den Scharmützelsee vom Fiskus
  • 1723 Gutsherr Löschebrand ließ sich ein Herrenhaus auf dem "Eibenhof" erbauen
  • 1774 Saarow, Pieskow und Silberberg haben 225 Einwohner

"Breites Sackgassendorf mit Gut"

  • 1827 Großer Rauener Stein im Auftrag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. gespalten
    (es sollte eine große Granitschale entstehen, die vor dem Alten Museum im Berliner Lustgarten ihren Platz finden sollte: Durchmesser ca. 7m)   
  • Diese Granitschale ist die größte aus einem einzelnen Stein gefertigte Schale.
  • 1844 Bezeichnung Saarows als "Breites Sackgassendorf mit Gut"
  • 1858 Saarow, Pieskow und Silberberg haben 385 Einwohner
  • 1862 Freiherr von Bonserie kauft das Gut Saarow
  • 1881 Theodor Fontane besucht Saarow und Pieskow auf seiner Reise durch das Land Beeskow-Storkow und tauft den Scharmützelsee "Das Märkische Meer"
  • 1896 ein Dampfer bringt Ausflügler von Berlin nach Wendisch Rietz